Almzeit – Urlaub mit Charme, Challenge und Chillen.

Sie stillen unsere Sehnsucht nach Nähe zur Natur, herrlichen Ausblicken, Ruhe vom Alltag und dem besonderen Flair. Die Rede ist von Almhütten, Berg-Lodges und Alpen-Chalets, vom Hideaway fernab vom Trubel. Urlaub auf der Hütte liegt im Trend, vielerorts entstehen neue Hüttendörfer, Chalets und abgelegene Ferienhäuser – im Sauerland wie im Schwarzwald, in den Allgäuer Bergen, in den Alpen wie im Bayerischen Wald. Ein Hüttenurlaub in Deutschland punktet in vielen Bereichen: Wir können schon nach wenigen Stunden am Ziel sein, der Aufenthalt bietet ein Maximum an Entspannung und Zeit für sportliche Aktivität, auch wenn man mal nur für ein paar Tage dem Alltag entfliehen möchte. Je nach Urlaubswunsch ist alles dabei: vom Luxus-Chalet mit Wellness-Anwendung und privatem Gourmet-Koch bis zur Selbstversorgerhütte ohne Strom und fließend Wasser. Ein Überblick über die aktuellen Trends in Sachen Hüttenurlaub in Deutschland.

Trend 1: Hüttendörfer – der neue Luxus in den Bergen

Hüttendörfer kombinieren Lifestyle mit Tradition, Natur mit Komfort und erobern derzeit die Herzen von Urlaubern im Sturm. Wer Ruhe und Romantik sucht, aber auf die Annehmlichkeiten eines Hotelbetriebes nicht verzichten möchte, findet in Hütten-, Alm- und Bergdörfern die genau richtige Mischung für den gehobenen Anspruch. Hüttendörfer bieten dem Urlauber einen besonderen Ort des Wohlfühlens, der Ruhe und Entspannung. Sie sind in der Regel an einen Gasthof oder Hotelbetrieb angeschlossen und bestehen aus einer kleinen Anzahl an Chalets, die über ein erschlossenes Terrain gut und bequem vom Haupthaus erreichbar sind. Einen ganzen Schwung neuer Berg- oder Hüttendörfer gibt es im Bayerischen Wald. Im Bergdorf Hüttenhof in Grainet unweit von Passau finden vor allem Romantiker ihren Sehnsuchtsort: Chalets für Zwei, eigenes kleines Spa mit Außenwhirlpool und Finnischer Sauna und viel Gemütlichkeit drinnen mit Kachelofen und alpenländischem Ambiente. Mit besonderen Arrangements möchte man hier seine Gäste verwöhnen: Candle-Light-Dinner, Massage im Chalet, Pferdekutschen- oder Schlittenfahrt.. Auch das Bergdorf Sterr im Viechtacher Land lädt auf dem Gelände eines ehemaligen Burggasthofs zum Entspannen und Genießen ein. 6 Chalets für 2 bis 4 Personen bieten Luxus und Wellness mit eigener Sauna und Außenwhirlpool, Frühstücksservice im Chalet, auf Wunsch Hüttenmenü bei gleichzeitigem Angebot, den Wellnessbereich des 100 Meter entfernten Burghotels mitnutzen zu können.
Der Bayerische Wald bietet mit seiner ursprünglichen Natur, unterschiedlichen Wald-, Berg- und Flusslandschaften eine Vielfalt für sportliche Aktivität: Vom Wandern, Klettern am Fels oder in Klettergärten, Radfahren und Kanutouren im Sommer bis hin zu Schneeschuhwandern, Langlauf, Eislaufen und Schlittenfahrten im Winter ist das Angebot für Bewegung in der Natur riesengroß.
Noch höher hinauf will man im Allgäu in der BergLodge. Bei Nesselwang geht es mit der Gondel oder zu Fuß hinauf auf ein Plateau der Alpspitze. Auf 1500 Meter Höhe finden Urlauber hier ein exklusives Hideaway mit 4 Lodges für 2 bis 4 Personen und einem Restaurant, das auch für Tagestouren angesteuert wird. Die Lodges mit Zirbenholz für ein gesundes Wohnklima sind mit eigener Sauna mit Panorama-Blick und Quellbrunnen mit frischem Bergquellwasser, offenem Kamin und Mini-Weinkeller ausgestattet. Am Abend verwöhnt ein Privatkoch die Gäste in der Lodge mit Allgäuer Spezialitäten. Auf der Suche nach einer ganz besonderen Hochzeits- und Honeymoon-Location? Hier kann man sich das „Ja-Wort“ vor der wunderschönen Bergkulisse geben, denn seit kurzem traut die Gemeinde Nesselwang heiratswillige Pärchen auch in der Höhe.
Kam der Trend anfänglich aus Österreich (vor allem aus Tirol und der Steiermark), der Schweiz und Südtirol, entstehen jetzt in Deutschland auch in ganz anderen Regionen neue Hüttendörfer. Im Schwarzwald gibt es beispielsweise den Herrihof, der mit besonderen Naturstammhäusern aus Douglasien wirbt, und weiter nördlich im Sauerland zieht das Bergdorf Liebesgrün Paare wie Familien in seine ursprünglichen Berghütten mit Fachwerkambiente. Das Dorf liegt am Rand von Schmallenberg in Nordrhein-Westfalen, einer Urlaubsgegend, die zum Wandern und Radfahren einlädt und im Winter mit einem eigenen Skigebiet punktet. Wer von romantischen Weihnachten oder der urigen Silvesterfeier auf der Hütte träumt, sollte sich früh entscheiden und ein Apartment buchen, muss sich dafür dann aber um gar nichts mehr kümmern: Für diese Anlässe bietet Liebesgrün spezielle Arrangements – vom Sauerländer Weihnachtsbaum mit Deko zum Selberschmücken und Fondue am Abend bis zum 8-Gänge-Menü für Silvester in der Hütte. Und in drei der 10 Hütten dürfen Gäste auch ihren Hund in den Hüttenurlaub mitbringen.

Trend 2: Urlaub im Baumhaus – Wipfelglück und Baumgeflüster mit Hüttenflair

Seit rund 10 Jahren boomt das Baumhaus. In fast allen Bundesländern gibt es mittlerweile Baumhotels von der einfachen Campingvariante bis hin zum Baumpalast. Ob für den Kurzurlaub mit Kindern oder als Hideaway für Romantiker: Der Aufenthalt in den Wipfeln der Bäume ist mit Sicherheit ein ganz besonderes Erlebnis. Die meisten Unterkünfte sind beheizbar und damit auch ein Urlaubsspaß im Winter. Die Preise variieren pro Baumhaus und Nacht für 2 Personen zwischen 100 und 300 Euro. Neben der Ausstattung unterscheiden sich die Baumhotels auch von ihrem Anspruch: Im Erlebnispark Tripsdrill in Cleeborn erlebt man tagsüber Fun & Action mit 100 Attraktionen und Wildgehege. Nachts schläft man in den Baumkronen in Baumhäusern für 2 bis 6 Personen. Barrierefrei erreichbar ist das Baumhaushotel Wipfelglück in Mönchberg im Spessart, Luxus-Orientierte finden im Baumhaus des Hotel Kranzbach in Oberbayern Baumgeflüster der Extraklasse mit Badewanne, Terrasse und dem Angebot, die weiteren Annehmlichkeiten des Hotels zu nutzen. Der Waldseilgarten Höllschlucht im bayerischen Pfronten fordert Mutige zur Übernachtung auf speziellen Holzpodesten zwischen zwei Bäumen heraus und Design-Liebhaber finden im Urban Treehouse mitten in Berlin eine grüne Oase auf 24 Quadratmetern mit Küche, Bad und überdachter Terrasse.

Trend 3: Natururlaub auf der Hütte – nachhaltig und ökologisch-bewusst

Berghütte mit Terrasse und Bewirtung ©Chiemgau Tourismus e.V.

Hüttenurlaub inmitten unberührter Natur ©Chiemgau Tourismus e.V.

Ein ganz anderer Trend, aber nicht minder beliebt, ist der Urlaub mitten in der Natur – in der Wildnis statt im Luxus. Es besteht das Bedürfnis „zurück zu den Wurzeln“ zu gehen, unberührte Natur zu erleben, ohne fliessend Wasser und WLAN auszukommen. Die Selbstversorgerhütte ist da die ideale Unterkunft. Mit der Familie, mit Freunden, in größeren Gruppen oder mit Vereinen bietet der Aufenthalt ein echtes Abenteuer in der Natur, je nach Lage der Hütte mit kleineren oder größeren Herausforderungen allein schon bei der Anreise. Viele Selbstversorgerhütten insbesondere in den Bergen liegen entlegen und können nur zu Fuß, mit dem Rad oder im Winter auf Skiern erreicht werden. Oft sind sie ohne fließend Wasser und Strom. Der Aufenthalt sollte daher gut geplant und vorbereitet werden, angefangen von der Lage der Hütte, der Dauer des Aufenthalts, über die Erstellung eines Speiseplans, sorgfältiges Packen von Rucksack und Co., bis hin zur Endreinigung der Hütte und Entsorgung des Mülls. Essen und Getränke müssen in ausreichender Menge mitgenommen werden, für Brennmaterial zum Heizen muss gesorgt sein. Der Deutsche Alpenverein ist eine gute Anlaufstelle, um sich zu informieren, Checklisten zu bekommen und Fragen zu klären, z.B. auch zu Versicherungen, Kaution, Kosten für Wasser, Strom, Heizung etc. Vereinsmitglieder können Hütten bis zu vier Monate im Voraus buchen. Informationen zu Anreise, Ausstattung und Tourenmöglichkeiten finden sich auf den jeweiligen Hüttenseiten. Eine weitere gute Anlaufstelle ist der Verein Naturfreunde Deutschlands, der deutschlandweit rund 400 Ferienhäuser im Programm hat und auch an Nichtmitglieder vermietet.

Trend 4: Hüttentouren und Hüttentrekking – Challenge statt Chillen

„Was früher die Gipfel waren, sind heute die Hütten“, sagt Thomas Bucher vom Deutschen Alpenverein. Wanderveranstalter nehmen immer mehr Rundtouren und Mehrtagestouren ins Angebot, die von Berghütte zu Berghütte gehen. Neben der Geselligkeit in der Gruppe und der Gelegenheit neue Leute kennenzulernen geht es vielen Tourenwanderern auch darum, einmal eine bestimmte Strecke zu schaffen. Der Klassiker ist die Alpenüberquerung, für die es verschiedenste Routen in immer neueren Varianten gibt. Besonders beliebt ist beispielsweise der 140 km lange Weg von Oberstdorf im Allgäu nach Meran in Südtirol auf dem Fernwanderweg E5. Solch eine herausfordernde Tour mit Gehzeiten von bis zu 10 Stunden ist einfacher in der Gruppe zu schaffen mit einem kundigen Führer und professioneller Vorbereitung und birgt den Reiz des Gemeinschaftserlebnisses. Auch im deutschen Alpenraum gibt es eine Fülle an Mehrtagestouren mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Der Deutsche Alpenverein ist eine gute Anlaufstelle, sowohl als Veranstalter solcher Touren aber auch als Informationsquelle. Für das Hüttentrekking gibt es die eigens eingerichtete Website alpenvereinaktiv.com inklusive Tourenplaner und Community. Auch die Websites hüttentouren.net und Hüttenwandern im Allgäu beschreiben viele Touren und geben ausführliche Tipps. Für den Austausch mit anderen Tourengehern bietet sich ebenfalls das Portal deine-berge.de an. Darüber hinaus gibt es im Netz eine Fülle von deutschsprachigen Websites, die sich länderübergreifend mit dem Thema Wandern, Bergsteigen und Tourengehen beschäftigen, Austauschmöglichkeiten bieten und mit Erfahrungsberichten und Tipps aufwarten (z.B. trekkingforum.com, trekkingguide.de).

Trend 5: Weihnachten und Silvester auf der Hütte – beliebter Klassiker

Draußen fallen glitzernde Schneeflocken auf die verschneite Almhütte, drinnen ist es kuschelig warm, das Feuer im Kamin knistert … Der Hüttenzauber währt an und lockt immer mehr Paare, Familien und Freunde, dem städtischen Trubel an den Feiertagen zu entfliehen. Wer seinen Skiurlaub, die Weihnachtstage oder Silvester auf der Hütte in den Bergen verbringen möchte, sollte sich jedoch frühzeitig kümmern. Viele Hütten sind schon ein Jahr im Voraus ausgebucht. Eine gute Faustregel ist Anfang Januar für die nächste Saison zu mieten, dann geben viele Portale, Vermieter und Wirte ihre Buchungen frei. Und auch die Kosten für den „Traum in Weiß“ sollte man bei der Planung beachten: Die Preise für Hüttenzimmer, Ferienwohnungen in großen Hütten, Appartements oder Alm-Chalets schnellen während des Jahreswechsels deutlich in die Höhe und erreichen oftmals das Doppelte des normalen Preises der Wintersaison. Bevor man sich an die oft zeitaufwendige Suche macht, sollte man sich gut überlegen, welche Erwartungen man an den Aufenthalt auf der Hütte hat: Wie muss die Hütte erreichbar sein, mit dem Pkw oder geht es auch zu Fuß, soll es eine Selbstversorgerhütte sein oder bewirtet, braucht es Dusche und WC, ist die Hütte für Kinder geeignet, sind Haustiere erlaubt und wie weit ist es zum nächsten Ort zum Einkaufen oder Einkehren? Über alle diese Punkte sollte man sich im Klaren sein, um die schönsten Tage des Jahres auch wirklich genießen zu können. Zahlreiche Portale haben sich auf Hüttenvermietung oder -vermittlung spezialisiert, z.B. huetten.com, berghuetten.com, huettenurlaub24.de, ferienhuetten.de.

Trend 6: Winterwandern vor der Hüttentür – schöne Aussicht statt perfekter Piste

Immer mehr Urlauber entdecken den Reiz des Winterwanderns. Wandern bietet ein unmittelbares Naturerlebnis, macht glücklich und zufrieden und ist in der Gruppe ein schönes Gemeinschaftserlebnis. Auch eingefleischte Skifahrer steigen in Zeiten unsicher werdender Schneeverhältnisse immer häufiger vom Ski auf den Schneeschuh um und sehen die Berge jetzt aus einem ganz anderen Blickwinkel. Viele Skigebiete haben den Trend erkannt und bieten den Urlaubern ein wachsendes Netz präparierter Winterwanderwege an. Schöner Nebeneffekt für Hüttenliebhaber: Die Unterkunft muss nicht mehr direkt am Skihang liegen, um bequemes Skifahren zu ermöglichen, denn Wandern geht auch von entlegeneren Lagen aus. Bevor man jedoch losmarschiert, sollte man sich besonders beim Winterwandern gut vorbereiten und einiges beachten, z.B. ob die Wege geräumt und begehbar sind, wann es dunkel wird, ob der Weg sonnig ist oder eher im Schatten entlangführt und ob man für jede Temperatur gut ausgerüstet ist.
Wer sich vorab kundig machen möchte, findet auf den Websites der Skigebiete Rubriken zum Thema Winterwandern mit Routenbeschreibungen, Infos zu Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke und Einkehrtipps.
Winterwandern ist dabei nicht auf die Berge beschränkt, sondern bietet sich in vielen Regionen Deutschlands an. Das Portal Wanderbares Deutschland zeigt alle Wanderwege, Qualitätswege, Wander- und Qualitätsregionen und bietet einen Tourenfinder für unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Hat man sich für eine Destination entschieden, finden Interessierte auf den Websites der jeweiligen Tourismusregion eine Fülle an weiteren Informationen: Von Unterkünften, über Tourenbeschreibungen, Ausflugszielen bis hin zu lokalen Sehenswürdigkeiten und Festivitäten.

Hüttenurlaub in Deutschland
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