An der Grenze zu den Niederlanden erstreckt sich zwischen Papenburg im Norden und Rheine im Süden eine grüne Oase – das Emsland. Von der Fläche ist es größer als das Saarland, die Landschaft ist von Wasserwegen wie der Ems, der Hase und zahllosen Kanälen durchzogen. Die Region zeigt sich flach wie eine Flunder, sehr grün und sehr gastfreundlich. Würde man die Zutaten für das Rezept „Genussradeln“ zusammenstellen, käme höchstwahrscheinlich auch das Emsland dabei heraus. Denn wer gönnt sich bei all der Anstrengung auf zwei Rädern nicht auch gerne eine kleine Pause in einem der gemütlichen Landcafés oder an den winzigen Melkhuskes, in denen Emsländer Bauersfrauen frische Milchprodukte in idyllischem Ambiente anbieten.
300 Kilometer durch Flusslandschaften, Moore und Naturschutzgebiete
Eine der schönsten Fahrradstrecken ist dabei die Emslandroute. Der rund 300 Kilometer lange Rundweg führt von der alten Festungsstadt Meppen, über die Schifferstadt Haren nach Lathen und weiter in die nördlichste Stadt des Emslandes, Papenburg. Die Stadt ist bekannt für seine Meyer Werft, die zu den weltweit bedeutendsten im Schiffbau zählt und für Besucher eine eigene Erlebniswelt mit Führungen bietet. Weiter geht es in südöstlicher Richtung über den einzigen leichten Höhenzug, den Hümmling. Sehenswert ist auf dem Weg die Hüvener Mühle, ein seltenes Exemplar einer noch erhaltenen kombinierten Wind- und Wassermühle. Nächster Stopp ist die älteste Stadt des Emslandes, Haselünne. Der Ort ist berühmt für seine Brennereien und beherbergt auch ein Brennereimuseum. Von dort geht es ins südliche Emsland und schließlich über Lingen zurück nach Meppen. Für die Rundtour bietet sich eine Aufteilung in 5 Etappen an, die einen schönen Einblick in die Natur- und Kulturvielfalt der Regionen geben.
Hier 5 besondere Tipps, was sie bei einem Fahrrad-Urlaub entlang der Emslandroute nicht verpassen sollten:
- Unser Kultur-Tipp:
Beachten Sie bei Ihrer Reiseplanung das Programm der Koppelschleuse Meppen. In dem historischen Wasserbauwerk in der Festungsstadt Meppen veranstaltet das Kulturnetzwerk das ganze Jahr hindurch ein besonderes Programm. Ein Highlight ist das Lichterfest Anfang September mit Illuminationen, Feuershow und Musik.
- Unser Kulinarik-Tipp:
Bauernhofcafés, Hofläden und Melkhuskes sind typisch für die Region und eine wunderbare Einkehrmöglichkeit bei einer Fahrradtour. Probieren Sie unbedingt einen Buttermilchbrei: Die für das Emsland typische Suppe wird mit Rosinen, Pflaumen und Pumpernickel zubereitet, im Winter warm und im Sommer kalt genossen.
- Unser Souvenir-Tipp:
Nehmen Sie sich Schwarzbrot mit. Die Emsländer lieben ihr Vollkornbrot und ihren Pumpernickel, wie auch viele Gerichte mit Getreide z.B. Buchweizen-Pfannkuchen. Das Hümmlinger Schwarzbrot, das 20 Stunden bei Dampf gegart wird, wird sogar in 15 Länder exportiert.
- Unser Familien-Tipp:
Entdecken Sie mit Ihren Kindern das Moor. Hierzu gibt es im Emsland zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten: Auf dem Lehrpfad „moor land schaffen“ erfährt man alles über die Moorregeneration im Naturpark, das Freilichtmuseum Von-Velen-Anlage führt in die Geschichte des Torfabbaus ein, im Emsland Moormuseum im Ort Geeste kann man das Moor mit allen Sinnen entdecken oder man erspürt das Moor gleich direkt vor Ort, z.B. im Internationalen Naturpark Bourtanger Moor.
- Unser grüner Tipp:
Für alle, die Blumen lieben und gerne gärtnern, ist das Rosenfest auf Schloss Clemenswerth Anfang Juni ein Muss: Auf 10.000 Quadratmetern gibt es in dem spätbarocken Jagdschloss und seinen Gärten Rosen und Pflanzen aber auch Nützliches und Schönes für die Gartensaison sowie Kunsthandwerk. Ein buntes Programm mit Konzerten und Kulinarik rundet den Besuch ab.