Der Pfälzerwald und die französischen Nordvogesen sind das größte zusammenhängende Waldgebiet Westeuropas. Seine schönsten Wandergebiete sind in der deutsch-französischen WANDERarena vereint, die Urlaubern eine besondere Kombination aus Natur erleben, Geschichte entdecken und Savoir-vivre bietet. Die Landschaft in der Südwestpfalz ist geprägt von einer reichen Burgenvielfalt und spektakulären Felsformationen aus dem für die Region typischen Bundsandstein.

Wandern mit Weitblick

Nur wenige Urlaubsziele bieten eine solche Konzentration an Burgen wie die Südwestpfalz. Ihre Blütezeit erlebten die Felsenfestungen im Mittelalter von 1100 bis 1300. Vor allem die Staufer demonstrierten hier ihre Macht mit zahlreichen Bauten. So entstand um 1200 beispielsweise die Wegelnburg als höchst gelegene Burg der Pfalz auf 571 Meter Höhe, direkt an der französischen Grenze. Heute sind die meisten Burgen Ruinen, aber als Wanderziel oder Zwischenetappe hervorragend geeignet. Denn was für die Bauherren eine strategische Anforderung war, ist heute eine schöne Belohnung für die Mühen des Anstiegs: Ein herrlicher Weitblick.

Deutsch-französischer Burgenweg

Reichsburg Trifels © Südwestpfalz Touristik e.V.

Reichsburg Trifels © Südwestpfalz Touristik e.V.

Wer näher in die Geschichte der Burgen und Adelssitze eintauchen möchte, der ist auf dem deutsch-französischen Burgenweg im Dahner Felsenland und dem Vallée de la Sauer genau richtig. Der Rundweg verläuft über knapp 32 Kilometer mit Start und Ziel in Schönau/Pfalz. Unterteilt in drei Tagesetappen bietet die als Premiumweg ausgezeichnete Wanderung ausreichend Zeit, namhafte Burgruinen mit Muße zu besichtigen. Neben der Wegelnburg, die noch Reste von Toren, Gebäuden, einer Ringmauer und große Felskammern bietet, kommen Wanderer hier auch zur Burg Blumenstein und zur Froensburg, einem ehemaligen Raubritternest. Die Froensburg wurde im 14. Jahrhundert zerstört, dann wieder aufgebaut und 1677 geschleift, d.h. komplett zerstört. Ein weiteres Highlight ist Burg Fleckenstein, ein Musterbeispiel für die Burgen aus dem Vogesengebirge. Eigene Erkundungen oder Führungen sind von März bis November täglich möglich. Oberhalb von Fleckenstein liegen auf dem Schlossberg die Hohenburg sowie die Burgruine Löwenstein, die auf zwei durch eine Schlucht getrennten Sandsteinfelsen errichtet wurde und als Raubritternest gefürchtet war. Vor allem im Dreißigjährigen Krieg wurden die Burgen der Pfalz im Kampf zwischen den Konfessionen zerstört. Die Pfalz gehörte zu den am meisten in Mitleidenschaft gezogenen Gebieten überhaupt und wurde regelrecht entvölkert.

Jüngste Geschichte auf einem 1000 Meter langen Rundweg unter der Erde

Buntsandstein in der Südwestpfalz © Südwestpfalz Touristik e.V.

Buntsandstein in der Südwestpfalz © Südwestpfalz Touristik e.V.

Krieg und Frieden insbesondere zwischen Deutschland und Frankreich prägten die Pfalz über Jahrhunderte. Seit 70 Jahren herrscht heute Frieden zwischen den Ländern, doch bis dahin war es mit den Kriegen von 1870/71, dem Ersten und Zweiten Weltkrieg noch ein weiter Weg. Das Westwallmuseum im Pirmasens zeigt eindrücklich das massive Verteidigungssystem im Zweiten Weltkrieg. In der Stollenanlage in 90 Meter Tiefe kann man das unterirdische Versorgungs- und Verteidigungssystem der Deutschen besuchen mit altem Kriegsgerät und einer damals hochmodernen Flugabwehrkanone. Szenen mit lebensgroßen Puppen und Original-Fahrzeugen stellen das Leben der Soldaten und der Zivilbevölkerung nach. Die Festung „Four à Chaux“ (Kalkofen) in Lembach bietet das Pendant auf französischer Seite. Sie gehört zur Maginot-Linie, ein gigantischer französischer Verteidigungswall, der 1939 fertiggestellt wurde.

Auf zu den Mythen und Sagen unserer Vorfahren

Teufelstisch © Südwestpfalz Touristik e.V.

Teufelstisch © Südwestpfalz Touristik e.V.

Gänzlich anders erlebt man die Pfalz auf dem Dahner Felsenland Sagenweg, einem weiteren Premiumweg,  der vom Wandermagazin zu „Deutschlands schönstem Wanderweg des Jahres 2013“ gewählt wurde. Auf rund 90 Kilometern geht es hier in fünf Etappen in die mystische Welt des Pfälzerwalds. Der Wanderweg wirbt mit „unheimlichen Felsmonumenten, die sich drohend aus dem Dunkel des Waldes schälen, leeren Fensterbögen einer einst mächtigen Burg, die gespenstisch in den blauen Himmel blicken, wo sich urplötzlich Abgründe auftun oder Pfade im Nichts zu enden scheinen“.  Jede Etappe hat ihre eigenen Höhepunkte, z.B. die Burgruine Drachenfels, Burg Berwartstein (einzige noch bewirtschaftete Burg in der Region) oder den Teufelstisch, das Steinerne Naturwunder und felsige Wahrzeichen der Südwestpfalz.

Geschichte hautnah genießen

Noch kurzweiliger, wenn auch nicht weniger geschichtsträchtig, erleben Urlauber die Pfalz beim Besuch einer der zahlreichen Veranstaltungen im Programm der Südwestpfalz Gästeführer. Von Nachtwächtertouren in Rodalben, über Führungen mit Weisheiten und Sagen in der Burgruine Steinenschloß oder zur historischen Wasserversorgung durch einen mittelalterlichen Brunnenstollen auf Burg Lemberg, bis hin zu Kriminalwanderungen mit der Kammerzofe Henrietta, reicht das ganzjährige Angebot für Klein und Groß.

Brauchtum und Tradition leben in den vielen Festen der Region

Oder man genießt die Burgenromantik der Region auf einer der zahlreichen Festivitäten, die mit viel Lokalkolorit gefeiert werden. Dazu zählen z.B. das Aufleben des Mittelalters bei Fackelführungen oder Rittermahl auf Burg Berwartstein, im August das Fischerstechen in Hauenstein oder das Salztripplerfest in Rumbach, einem Dorffest wie anno 1857 mit alten Trachten und Handwerkskunst, oder die farbenfrohen Kastanien- und Walnussfeste in Großbundenbach und Hauenstein im Herbst.

Welcher Epoche man sich in der Südwestpfalz auch widmet, ein Besuch der Region ist auf jeden Fall eine spannende Geschichte…

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